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Allergieprävention und Beikost: Was du wissen solltest

Die Einführung von Beikost ist ein spannender Meilenstein in der Entwicklung deines Babys. Gleichzeitig stellen sich viele Eltern die Frage, wie sie dabei Allergien vorbeugen können. Die aktualisierte S3-Leitlinie zur Allergieprävention bietet dafür klare Empfehlungen, die ich hier für dich zusammenfasse.


Wann ist der richtige Zeitpunkt für Beikost?

Laut der neuen Leitlinie sollte Beikost frühestens ab Beginn des 5. und spätestens ab Beginn des 7. Lebensmonats eingeführt werden. Das individuelle Entwicklungsstadium deines Babys ist dabei entscheidend – achte darauf, dass es Beikostreifezeichen zeigt, dein Baby sollte stabil sitzen können, die Hand-Auge-Mund-Koordination beherrschen und keinen Zungenstoßreflex mehr haben.

Stillen sollte idealerweise parallel fortgeführt werden, da es positive Effekte auf die Allergieprävention haben kann.


Wie gehe ich mit potenziellen Allergenen um?

Früher wurde empfohlen, allergieauslösende Lebensmittel wie Erdnüsse oder Hühnerei lange zu meiden. Heute wissen wir: Das Gegenteil ist der Fall.

  • Hühnerei: Durcherhitztes Hühnerei (z. B. in Backwaren oder hartgekocht) sollte mit der Beikost eingeführt und regelmäßig gegeben werden. Rohe oder unzureichend gegarte Eier sollten jedoch vermieden werden.

  • Erdnuss: Die Einführung erdnusshaltiger Lebensmittel wie Erdnussbutter in altersgerechter Form kann bei Babys mit familiärem Risiko sinnvoll sein – vorausgesetzt, es liegt keine bekannte Allergie vor. Bei Säuglingen mit atopischer Dermatitis sollte vor der Einführung ärztlich geprüft werden, ob eine Allergie besteht.


Wie sinnvoll sind spezielle Säuglingsnahrungen?

Die Leitlinie gibt klare Hinweise:

  • Hydrolysierte Säuglingsnahrung (spezielle Ersatzmilch): Bisher gibt es keine ausreichende Evidenz, dass diese Produkte tatsächlich Allergien vorbeugen.

  • Sojabasierte Säuglingsnahrung: Sie wird nicht zur Prävention von Allergien empfohlen.

Stillen bleibt die beste Option – und wenn dies nicht möglich ist, sollte auf eine herkömmliche Säuglingsanfangsnahrung zurückgegriffen werden, sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen.


Prä- und Probiotika: Ja oder Nein?

Manche Eltern erwägen, Prä- oder Probiotika zur Allergieprävention zu geben. Doch auch hier ist die Evidenz laut der Leitlinie unzureichend. Eine routinemäßige Supplementierung wird daher nicht empfohlen.


Was bedeutet das für deinen Alltag?

  • Setze auf Vielfalt: Biete deinem Baby eine abwechslungsreiche Beikost an, ohne bestimmte Lebensmittel gezielt zu meiden – es sei denn, es gibt medizinische Gründe dafür.

  • Achte auf Sicherheit: Führe neue Lebensmittel einzeln ein und beobachte, wie dein Baby darauf reagiert.

  • Hole dir Rat bei Unsicherheiten: Bei familiärer Vorbelastung oder Unsicherheiten zur Einführung potenzieller Allergene ist es sinnvoll, sich von Fachkräften beraten zu lassen.




Die aktuelle S3-Leitlinie zeigt, dass eine frühe und altersgerechte Einführung potenzieller Allergene wie Hühnerei oder Erdnuss sogar dazu beitragen kann, Allergien vorzubeugen. Eine vielfältige, ausgewogene Ernährung und die Fortführung des Stillens sind dabei zentrale Elemente.


Hast du Fragen oder wünschst dir Unterstützung bei der Einführung der Beikost? Ich begleite dich gerne mit bedürfnisorientierten Ansätzen durch diese spannende Phase.


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