Der Sommer bringt oft hohe Temperaturen mit sich, und es ist verständlich, dass Eltern sich Sorgen um die Hydratation ihres Babys machen. Während Erwachsene und ältere Kinder bei heißem Wetter mehr Wasser trinken, stellt sich die Frage, ob dies auch für Neugeborene gilt.
Hier sind einige wichtige Informationen und Empfehlungen, die euch dabei helfen können, eure Kleinsten sicher und gesund durch die heißen Sommertage zu bringen.
Stillen und Flaschenernährung: Die beste Flüssigkeitsquelle
An heißen Tagen sind Muttermilch und Formulanahrung vollkommen ausreichend, um den Flüssigkeitsbedarf eines Babys, das noch keine Beikost erhält, zu decken.
Für Babys unter 1 Jahr, die bereits Beikost bekommen, sollte weiterhin Wasser in kleinen Mengen zu den Mahlzeiten angeboten werden. Zusätzlich sollten sie nach Bedarf gestillt oder mit Formulanahrung versorgt werden.
Warum ist das der Fall?
Muttermilch und Formulanahrung sind optimal auf die physiologischen Bedürfnisse von Babys abgestimmt. Babys, die nach Bedarf gestillt oder adäquat mit Formula ernährt werden, erhalten automatisch die benötigten Mengen an Energie, Flüssigkeit und Elektrolyten. Ein interessanter Punkt bei Muttermilch ist, dass ihr „Salzgehalt“ sich im Laufe der Zeit verändert und gezielt vom mütterlichen Körper gesteuert wird. Der Elektrolytgehalt der Muttermilch kann täglich zwischen 22 % und 80 % variieren.
Selbst bei hohen Temperaturen benötigen Babys daher keine zusätzlichen Getränke wie Wasser oder Tee – im Gegenteil: Zusätzliche Flüssigkeiten können schädlich sein.
Der Magen des Babys wird durch die Flüssigkeitsaufnahme gefüllt, aber es erhält nicht genügend Kalorien oder Nährstoffe.
Es besteht die Gefahr einer Wasservergiftung oder einer Belastung der Nieren (siehe BFB-Publikation „Wasservergiftung“ unter BFB-Institut).
Bei Babys, die noch keine Beikost erhalten, kann zusätzliche Flüssigkeitsaufnahme den Verdauungstrakt negativ beeinflussen.
Generell sollte Tee bei Kindern vorsichtig verwendet werden. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) empfiehlt beispielsweise keinen Fencheltee für Kinder unter 4 Jahren wegen des Estragolgehalts. (siehe Blogbeitrag "Estragol")
An besonders heißen Tagen sollte nach dem Prinzip "Stillen nach Bedarf" vorgegangen werden, bzw. eine angemessene Menge unverdünnter Formulanahrung gegeben werden, da der Flüssigkeitsbedarf an solchen Tagen durchaus höher sein kann.
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